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1.5.2 Vom Anforderungsprofil bis zur Wartung

Bei der Erstellung professioneller Software stellen die im vorigen Abschnitt beschriebenen Stufen nur eine untergeordnete Einteilung dar. Im Folgenden soll ein typischer Entstehungsprozess einer Software in kurzer Form gezeigt werden.

  1. Im Anforderungsprofil wird Vorweg mit dem Auftraggeber abgestimmt, was genau die Software können soll. Die zu schreibende Software wird später an diesem Anforderungsprofil gemessen. Sie schützt aber auch den Hersteller der Software vor späten Ergänzungswünschen des Auftraggebers.
  2. Das Grobdesign legt die grobe Struktur der Software fest. Welche Programmblöcke soll es geben?
  3. Im Feindesign wird jeder Programmblock detailliert beschrieben. Das Feindesign dient als Grundlage für das eigentliche Programmieren.
  4. In der Implementierung wird das Feindesign in den entsprechenden Programmcode übertragen. Erst hier muss die Programmiersprache beherrscht werden. Die Implementierung ist mehr als ein Handwerk zu verstehen. Es gibt Programme auf dem Markt, die geeignet geschriebene Feindesigns direkt in Quellcode einer Programmiersprache übertragen.
  5. In der nun folgenden Testphase werden alle Programmstücke systematisch getestet. Dabei wird bei allen denkbaren Programmabläufen, vor allem bei Fehlern von außen (z.B. Fehleingaben) geprüft, ob das Programm vernünftig damit umgehen kann.
  6. Anschließend wird das Programm beim Auftraggeber installiert. In dieser Installationsphase stellt sich heraus, ob die Software beim Auftraggeber tatsächlich genauso läuft wie in der Entwicklungsumgebung.
  7. Die letzte Phase ist die Wartungsphase. Eine Software ist etwas lebendiges. Es gibt immer kleine Änderungen am System, auf die ggf. mit kleinen Änderungen in der Software reagiert werden muss. Das endgültige Ende der Softwareentwicklung ist erst dann erreicht, wenn der Auftraggeber eines Tages die Software von seinem Rechner entfernt.